Sonntag, 16. Dezember 2007

The thrill has gone...

Manchmal, ja ganze Augenblicke lang, zieht das ganze Leben an einem vorbei. Als wäre man nur ein Statist in einem unbedeutendem Film. Man fragt sich, was das Leben überhaupt ist. Wohin geht es? Warum ist das so?
Ich lese so viel über das Leben, über Moral und Ethik, doch nach jedem Buch glaube ich, dass das Fragezeichen noch größer geworden ist.
Man befindet sich in einem Nichts. Man geht über den Weihnachtsmarkt, klarer Sternenhimmel über einem, der Atem kristalisiert, und die Leute ziehen stumm an einem vorbei. Jeder Einzelne hat sein eigenes Leben, doch niemand wird es erfahren. Ich stehe mittendrin, bin aber nicht dabei. Bin dem Leben so fern.
Zuhause höre ich Hans Zimmer oder Yann Tiersen und versuche zu schlafen und hoffe, dass mich das Leben am nächsten Tag wieder gefunden hat.

Im Prinzip ist man nur noch eine Marionette, mit langen Fäden, die einem sagen, was noch zu tun ist. Einfach mal aus Lust im Sommer an einen Strand fahren, im Winter stille Momente genießen und im Herbst die Farbenpracht einzufangen, da fehlt die Zeit, da fehlen die Menschen.

Der Alltag stumpft ab, einem ist es egal, was andere denken und fühlen, nicht jedoch, was sie über einen denken. "Der Auftrag" muss erledigt werden. Danach stehe ich erst zur Verfügung. Man opfert sich selber, um es anderen recht zu machen, um dazu gehören. Man ist sein eigener Märtyrer. Man ist ja schließlich für eine „vermeintlich“ gute Sache gestorben. Die des guten Stils, der Anerkennung und des großen "Freundes"kreis. Im Endeffekt nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft, in dem der Schwächste am Ende fliegt. Ob er will, oder nicht.
Nun weiß ich, was independent heißt.
Die Freiheit fehlt, eindeutig. Und es fehlt noch mehr.
Man ist nicht mehr so positiv eingestellt wie früher. Jemand jammert und man sagt: "Hey, die Sonne lacht doch trotzdem, lass uns raus gehen um auf andere Gedanken zu kommen." Heute jammert man selber. Und niemand ist da, der einem zeigt, wo im Moment die Sonne steht.

Nun höre ich wieder Yann Tiersen und verstecke das Leben unter meinem Kopfkissen. Dann ist es vielleicht morgen noch da.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich wollte ja mal kurz anmerken, dass die von dir zitierte Stelle eigentlich eher triefend ironisch ist - wir sind da schon auf einer wellenlänge ;)
Evtl ist das auch unverständlich, was ich sagen wollte war, dass sie in den örtlichem Medien ja immer als "Schuldige" dargestellt werden, und das, obwohl sie mehr reduziert haben als wir...

Auch ansonsten stimme ich dir in allen Punkten zu.

Zur Ortsfrage: Gute Frage, die habe ich mir auch schon öfter gestellt... Sonst gibt's ja für jeden Schund vernünftige Foren, hab' aber bisher keines gefunden...

 

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