Samstag, 4. Oktober 2014

Can I...

Hallo.
Hallo aus der Verdammnis des elenden Internets.
Optimistisches Denken. Das war es, woran ich mich die vergangenen Jahre aufhängen sollte. Dieser Strohhalm, an dem man sich aus dieser ekelhaften, widerwärtigen Gesellschaftsbrühe herrausziehen wollte... ihr wisst schon.

Alles Bullshit. Diese Brühe ist kein Sumpf - nein! - sie ist ein weites, stürmisches Meer. Eiskalt, als würden alle Messungen zur Klimathematik in die falsche Richtung zeigen.
Ab und an sieht man im dichten Nebel andere Menschen an zerborstenem Treibgut, krankhaft darauf bedacht, Ihren Kopf über Wasser zu halten. Das Einzige, was sie am Leben hält ist die emotionale Wärme in Ihnen - die Wut es nicht wahr haben zu wollen, nichts ausrichten zu können. Fest krallen sie sich an das, was ihnen das Leben erhält...
Ein paar wenige Seelen in den Fluten kann man ans Treibsel führen, für den Moment retten. Doch der große Luxuskreuzer ist gesunken. Langsam und stetig, von der Musikkapelle begleitet, eine heile Welt vorgaugelnd.

Wie auch immer.

Da zieht es einem den Boden weg. Ach was - die ganze Stadt wird ausgelöscht. Atomarer Schlag. Schutt und Asche. Und jeden Tag rieselt leise und federleicht dieser nukleare Ascheschnee auf einen nieder. Zermürbend und irreversibel dringt die Strahlung aus Erinnerungen bis tief ins Mark, macht einen jeden Tag schwächer. In der entstandenen Geisterstadt. Für mich. Plötzlich, ohne gottverfluchte Vorwarnung. Weil ein dreckiges Arschloch meinte, die Scheiße hier draußen dampft noch zu wenig.

Und nun, ein halbes Jahr danach, klammert man sich an alles, was noch stabil aussieht.
Vereine. Bullshit.
Linke Gruppierungen. Bullshit.
Kampf ums Ganze. Bullshit.

All' das sind Dinge gewesen, die man zusammen gemacht hat. Und machen wollte. Alleine merkt man erst, wie kaputt auch diese Dinge sind, an denen man jahrelang festgehalten hat. Einfach, weil etwas fehlt, dass diesen Quatsch als stützenden Pfahl ertragbar gemacht und stets begleitet hat. Der tragende Balken in all' den Jahren.
Und die letzten Bekanntschaften? - nur loser Zement. Bröckelnd wie an einer verlassenen Häuserfassade.

"There is no hope. It's fucked. Everything is ruined. All is lost. We're doomed. Nothing can save us. Whatever is done will Fail. There's only misery left. We're all going to die."

trifft es ganz gut. Damit hast du auch völlig recht gehabt. Stets und immer. Du Arschloch.

Und diese Gruppenkacke schaffe ich nicht mehr. Vielleicht bin ich zu faul, mich gegen Individuen mit idiotischen, realitätsfernen Ansichten durchzusetzen... immer und immer wieder. Vielleicht fehlt mir aber auch einfach nur die Kraft dazu, weil es so viele gibt, über die man stolpern wird, wenn Sie ihre verbalen Hindernisse auskotzen. Eine bessere Welt. Ja. Sicher doch. Nach einem Kometeneinschlag mit einer Dekade Impaktwinter. Für den Rest ist es zu spät. (verbessert mich, aber hat sich in den letzten 20 Jahren irgendetwas gebessert? Weltpolitsch? Klimatechnisch? Waldabholzung vielleicht? Ausbeutung von Dritte-Weltländern? Flüchtlingsproblematik? Nein? Verschlimmert?! Ah! Fickt euch mit eurem Scheiß!) Auch bei der Gruppenthematik hattest du recht. Immer. Du Arschloch.

Ich habe den Motorradführerschein gemacht.
Ich lerne Russisch.
Und ich gehe auf Reisen, um die Natur zu sehen.

Weil ich hoffe, daß diese Dinge nun das Treibgut sind, die mich über Wasser halten.
Hoffnung. Ja. Weil mir kein Anderer in die Sachen hinein reden kann. Oder mich stören. Und vorallem, weil ich in dieser dunklen, kalten Nacht aller Wahrscheinlichkeit nach nichts anderes finden werde.

Da du Arschloch ja früher los lassen und sterben mußtest... und wolltest. Ich vermisse dich, Du dämliches Arschloch.

Wie auch immer.

In den letzten Tagen erbricht sich mein Hirn mit merkwürdigen Dingen.
Als ich heute morgen aufwachte, schnupperte mein Kater ausgiebig an meinem Arm. Das rief Erinnerungen an eine Sendung im Fernsehn hervor, wo sie Tiere zeigten, die an Menschen riechen. Für medizinische Zwecke. Immer an einer Stelle riechen sie. Weil sich da Tumore breit machen.
Vielleicht wird es nochmal Zeit für einen Arztbesuch.

Erst wollte ich das großartige "Aufregende Farben" von Frittenbude bringen, doch das gibt es im Netz nicht.
Deswegen "nur" Lied 1 auf dem wunderbaren, erst beim zweiten Hören für sehr gut befundenen Album "Delfinarium" ... :

Frittenbude - Von Allem Zu Viel from Spaethzünder on Vimeo.


Und natürlich der Song, auf dessen sich die heutige Überschrift stützt... J Mascis.

 

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